Es gibt viele Möglichkeiten wie wir unsere Hunde artgerecht auslasten können.
Eine davon ist das Mantrailing – die Suche nach einem Menschen anhand seines Individual-Geruchs. Für welche Hunde ist Mantrailing geeignet?
Wie kann das Training aufgebaut werden?
Mantrailing kommt ursprünglich aus den USA, wo damals vor allem Bloodhounds dazu eingesetzt wurden. Der englische Begriff Mantrailing setzt sich zusammen aus den englischen Worten Man = Mensch und Trail(ing) = eine Spur (verfolgen).
Mantrailing bedeutet also die Suche nach Menschen. Zum Beispiel, weil sie als vermisst gelten oder weil man nach ihnen fahndet.
Mantrailing als Hobby
Heute werden Hunde fast weltweit zu Mantrailern ausgebildet – sei es bei der Polizei oder z.B. auch in Rettungshundestaffeln.
Ein gut ausgebildeter Mantrailer (auch Personenspürhund genannt) kann eine mehrere kilometerlange, 24 Stunden alte oder je nach Witterung auch ältere Spur verfolgen. Bis zur Einsatzreife muss ein Hund mehrere Prüfungsstufen durchlaufen, da kann die Ausbildung schon mal zwei bis drei Jahre dauern.
Doch nicht jeder, der mit seinem Hund für das Mantrailing trainiert, hat das Ziel, einmal mit ihm als Rettungshund in den Einsatz zu gehen.
Immer mehr Hundehaltende entdecken das Mantrailing für sich und ihren vierbeinigen Partner als Hobby und ideale Auslastung. Schließlich ist man gemeinsam als Team unterwegs und der Mensch darf lernen der Nase seines Vierbeiners zu vertrauen.
Wie funktioniert Mantrailing
Beim Mantrailing geht es um die Verfolgung der Spur eines bestimmten Menschen auf Grund einer Geruchsprobe (Individualgeruch). Als Geruchsproben können zum Beispiel ein T-Shirt, ein Taschentuch oder eine Socke etc. dienen. Also alles, womit die gesuchte Person direkt in Berührung gekommen ist.
Die Geruchsprobe wird dem Hund zu Beginn des Trails gezeigt, bzw. vor die Nase gehalten/an den Geruss -Gegenstand herangeführt. Natürlich achtet man darauf, dass diese Geruchsprobe vorher nicht noch mit anderen Gerüchen, z.B. mit den Händen von Hilfspersonen in Kontakt kommt.
Nachdem der Hund den gewünschten Individualgeruch aufgenommen hat, beginnt er, die menschliche Spur zu verfolgen. Dabei wird er von seinem Menschen/Partner an einer fünf bis zehn meterlangen Schleppleine und an einem gut sitzenden Brustgeschirr geführt.
Warum ist Mantrailing eine tolle Auslastung?
Die Verfolgung einer Spur ist für den Hund die natürlichste Sache der Welt (Jagd). Somit erhalten gerade jagdlich motivierte Hunde ein Betätigungsfeld und können ihre Passion und Spezialisierung – gemeinsam mit ihrem Menschen – endlich einmal ausleben.
Dies hat unter anderem einen positiven Einfluss auf die Mensch-Hund-Beziehung.
Zudem kann beim Vierbeiner ruhiges, eigenständiges und konzentriertes Arbeiten gefördert werden.
Was wird für das Mantrailing benötigt?
- Die Bereitschaft mit dem Hund gemeinsam Abenteuer zu erleben
- ein Auto für die Wartezeit des Hundes
- Warnweste
- Gut sitzendes Halsband
- Eine lange Leine (5 bis 10 m)
- gut sitzendes Brustgeschirr (darf nicht im Alltag verwendet werden)
- tolle Belohnungen (Nassfutter und/oder Spielzeug)
- Wasser (Nasenarbeit macht durstig)
- 2 bis 3 Duftstoffe (z.B. Socken, T-Shirt, Handschuh) von sich selbst in Plastiktüten oder Gurkenglas verpackt (für die Hunde der anderen Teams)
- gute Gesundheit und den Willen in der Gruppe 2 bis 3 Stunden zu arbeiten
So kann man über das Mantrailing abschließend sagen…
dass die Arbeit in der Personensuche die Beziehung fördert, die Bindung stärkt, jagdlich motivierten Hunden ein Betätigungsfeld gibt, Umweltängste therapiert werden können und selbst Hunden mit körperlichem Handicap eine gute geistige wie körperliche Auslastung schafft.
Aber auch uns Menschen gibt es die Möglichkeit den Hund in seiner Welt besser zu verstehen und auf seine Bedürfnisse besser eingehen zu können. Des Weiteren macht es insofern auch Spaß seine Region und Heimat zu erkunden, durch die verschieden Einsatz Orte wie in Wald, Feld und Ortsrand.